Richtiges Vergesellschaften:

Mäuse sind sehr gesellige Tiere, die mindestens zu dritt gehalten werden müssen.

Warum mindestens zu dritt? Farbmäuse sind Gruppentiere, und eine Gruppe beginnt erst ab 3-4 Tieren. 2 Farbmäuse sollten nur eine Übergangssituation sein, weil sie noch keine Gruppe bilden, und dies nicht artgerecht ist . Doch was tun, wenn die Gruppe immer kleiner wird oder man Mäuse aus verschiedenen Würfen hat? Keinesfalls darf man sie einfach in den vorgesehenen Käfig setzen, denn sind die Tiere nicht aneinander gewöhnt, werden sie (auch Weibchen) um ihr neu erworbenes Revier kämpfen.

Daher müssen sie erst vergesellschaftet werden, um eine friedliche Gruppe zu bilden.

 

Hierbei sollte folgendermaßen vorgegangen werden:


Schritt 1) Die Tiere werden für 24 Stunden in eine nicht zu kleine Transportbox oder kleine Box mit den Höchstmaßen von 40x30cm gegeben. Hierzu sollte nur Einstreu, etwas Nistmaterial und Futter kommen. Ein Wassernapf darf nicht hineingestellt werden, weil dieser kippen könnte und die Tiere dann im Nassen sitzen. Für diesen Tag reicht eine schöne Portion Gurke/Salat aus.

 

Schritt 2) Gab es bei Schritt 1 keine Probleme, können sie nun in einen kleinen Käfig (samt der alten Einstreu von Schritt 1!), der jedoch nicht größer als 60x40cm sein sollte gesetzt werden. Es ist auch möglich Schritt 1 auszulassen, und direkt mit dem kleinen Käfig zu starten. Gibt es jedoch hier Probleme, sollte man zu Schritt 1 zurückgreifen. Auch in diesen Käfig darf anfangs noch keine Einrichtung. Nur Futter, Wasser und Nistmaterial (eventuell auch ein Häuschen mit mehr als einem Ein-/Ausgang) sollten vorhanden sein. Wird wegen dem Häuschen gestritten, muss man es wieder entfernen. Ich persönlich gebe immer ein selbst gebautes Häuschen aus Pappe hinzu und bei mir hat es bisher immer geklappt. Jedoch gibt es natürlich auch Streithähne, wo man das Haus vorerst weglassen muss. Wenn nach ein paar Tagen keine gröberen Streitigkeiten aufgetreten sind, kann man auch hier bereits eine Weidenbrücke oder einen Kletterast anbieten.

 

Schritt 3) Gab es bei Schritt 2 keine Probleme, können sie nach ca. 1 Woche in den Endkäfig umziehen. Auch hier muss die alte Streu (oder zumindest ein Teil davon) mit. Hat man einen sehr großen Käfig mit mehreren Etagen, ist es ratsam diesen abzutrennen. Bei sehr viel Fläche kann es trotz der bisher gut gelaufenen Vergesellschaftung zu Streit kommen. Daher sollte man es langsam angehen. Ist die Grundfläche des Endkäfigs über 0,5m² macht es Sinn, diesen abzuteilen, da sich nach dem 60x40cm großen Käfig die Grundfläche maximal verdoppeln sollte. Für die erste Zeit reicht auch hier wieder Futter, Wasser, Nistmaterial und das Häuschen (mit mehr als einem Eingang!).

 

Schritt 4) Klappt alles, kann nun auch nach und nach Inventar hineingegeben werden. Beginnen sollte man mit einer kleinen Klettermöglichkeit wie z.B.: einem Ast. Geht hier alles gut, kann man es später auch mit weiteren Versteckmöglichkeiten und mehr Klettermöglichkeiten probieren. Wichtig ist jedoch, dass pro Tag nie mehr als ein neues Inventarteil in den Käfig kommt. Man muss zuerst immer schauen, wie sie sich verhalten. Erst dann kann man weiteres Inventar geben, oder gegebenenfalls wieder herausnehmen, wenn dadurch Unruhe entsteht. Tunnel/Röhren sollten erst nach einigen Tagen in den Endkäfig kommen, und auch erst dann, wenn sie sich ansonsten schon gut verstehen. Diese Dinge werden nämlich gerne in Beschlag genommen und somit kann es wieder zu Streit kommen. Laufräder haben jedoch das höchste Streitpotenzial und dürfen daher auch erst zum Schluss einer Vergesellschaftung in den Käfig.

 

Gibt es Probleme bei einer Vergesellschaftung, kann man mich gerne kontaktieren.